Am 24.10.2019 waren wir zum ersten mal in unserem Waldstück nach der Waldübergabe unserer Vorgängerklasse, der jetzigen 10d. Morgens um 9 Uhr trafen wir uns mit Frau Krattenmacher und Herr Wienands am Haus des Waldes. Natürlich war auch unser Waldpädagoge und Förster Johannes Wagner dabei. Er begleitet uns über das Jahr hinweg und wird uns nicht nur den Wald näher bringen, sondern uns auch handwerkliche Fertigkeiten lehren.
Als erstes erkundeten wir unser Grundstück. Dabei zeigte uns Johannes, wo wir künftig arbeiten und bauen dürfen. Dann schauten wir uns die Feuerstelle an und brachten die Sitzgelegenheiten wieder auf Vordermann, auch wenn es nur ein paar dickere Stämme im Kreis um die Feuerschale sind.
Anschließend teilten wir uns in vier Gruppen auf und bekamen vier unterschiedliche Waldabschnitte zugeteilt. Jede Gruppe musste sein Waldstück genauer untersuchen, z.B. Beschaffenheit des Bodens, Art der Bäume und Blätter. Im Anschluß saßen wir zusammen beim Feuer und genossen Stockbrot, gegrillte Marshmallows und unser Vesper. Bei gemütlicher Wärme besprachen wir dann unsere Ergebnisse:
1. Waldabschnitt:
Neben hochgewachsenen Bäumen sah man auch kleinere Bäume und vereinzelt kleine Sträucher und Pflanzen. Der Boden hatte eine bunte Vielfalt an Tieren und die Erde war bedeckt von einer sog. arbeitenden Humusschicht. Darunter versteht man, wenn Mikroorganismen Laub zu Erde verwandeln. Laut Johannes ist so ein Boden sehr häufig im Wald aufzufinden.
Wir sollten überlegen, wie sich dieser Abschnitt entwickeln wird. Wir vermuteten, dass die Bäume weiter wachsen und dichte Baumkronen bilden werden. Dadurch entsteht ein Kampf um Licht für die niedrigeren Pflanzen.
2. Waldabschnitt:
Hier waren keinerlei Pflanzen, Gewächse und Bäume aufzufinden. Wir fanden lediglich ein paar morsche Baumstümpfe vor. Eine vergleichsweiße leichte Laubschicht bedeckte den Boden und wir sahen nur wenige Kriechtiere, wie Asseln, Raupen oder Würmer. Johannes erklärte uns, dass die Laubschicht nur langsam zu Erde verwandelt wird und dass sich dieser Abschnitt ohne Hilfe womöglich kaum weiterentwickeln kann.
3. Waldabschnitt:
In diesem Waldstück war es sehr düster. Sehr viel Bäume und auch dichte hohe Sträucher ragten auf engstem Platz empor. Licht suchte man hier vergebens, die Baumkronen waren so zusammengewachsen, dass nur sehr wenige Lichtstrahlen den Boden erreichten. Der Boden war laubbedeckt. Hier war Arbeit für die Holzfällergruppe zu erkennen, da die Bäume nicht mehr gesund und gerade wachsen konnten. Ohne menschliches Eingreifen würde dieses Waldstück in naher Zukunft gefährlich werden. Die Bäume würden bei dem Kampf um Licht langsam absterben und morsch werden. So könnten die Bäume dann umfallen und jemanden schwer verletzen.
4. Waldabschnitt:
Hier war es sehr hell. Vereinzelt ragten schön gewachsene Bäume hoch und der Boden war bedeckt von kniehohen Sträuchern und Pflanzen. Eine Laubschicht war nicht zu erkennen, da die Gewächse den Bodenbedeckten. Wenn der Förster oder wir hier nichts verändern, wird dieses Waldstück in ein paar Jahren aussehen wie der dritte Abschnitt, da die die Gewächse größer werden und somit ein Kampf um Licht entsteht. Hier kann man perfekt das mobile Sägewerk aufbauen oder andere Arbeiten erledigen, wie Holz hacken, Bretter zurecht sägen oder auch Stämme kürzen.
Zum Schluss gingen wir unsere Projekte für das Schuljahr einmal mit Johannes durch, um dann beim zweiten Waldtag durchstarten zu können.