Vor dem Beginn des Projekts gab es sehr unterschiedliche Erwartungen. Einige gingen davon aus, dass wir im Wald nur Lernmaterial durcharbeiten würden und bei Tätigkeiten, wie etwa einen Baum fällen, nur zusehen könnten. Andere vermuteten, dass wir uns an den Aktivitäten, welche im Wald zum Beispiel von einem Förster erledigt werden müssen, aktiv beteiligen würden.
Am ersten Waldtag war es sehr kalt und viele Klassenkameraden waren ein wenig zu dünn angezogen. Aber dennoch hatten wir eine sehr schöne Zeit. An diesem Tag lernten wir von den Mitarbeitern des Haus des Waldes unter anderem das Fluchten, bei dem man mithilfe eines Kompasses eine gerade Strecke durch ein Gelände ziehen kann. So steckten wir unser Waldstück mit Holzpfosten aus Birke ab. Außerdem gab es eine Schein-Debatte, ob eine Eiche gefällt werden sollte oder nicht. In dieser repräsentierten verschiedene Gruppen aus unserer Klasse unterschiedliche Interessengruppen. So stellten etwa einige Umweltschützer und andere Förster dar. Wir entschieden uns dafür, den Baum nicht zu fällen.
Am zweiten Tag bauten wir ein Lager aus totem Holz aus dem Wald. Wir legten das Holz in der Form eines Fünfeckes um eine Feuerschale um etwas Ähnliches wie Bänke zu bauen. In der Feuerschale machten wir etwas später ein Feuer und dann aßen wir selbst gemachtes Stockbrot.
Der dritte Waldtag, welcher im Vergleich zu den ersten beiden, welche direkt aufeinander folgten, erst einige Wochen später war, war aus unser Sicht der aufregendste und interessanteste. An diesem Tag fällten wir das erste Mal Bäume. Wir suchten uns dazu ein paar ,,Zukunftsbäume“ aus, welche durch das Fällen von konkurrierenden Bäumen gefördert werden. Wir fällten die Bäume, indem wir mit einem Beil in den Baum einen Fallkeil schlugen. Ein Fallkeil ist ein Keil, welchen man an der Seite des Baumes in das Holz hineinschlägt, zu welcher der Baum am Ende fallen sollte. Dann wurde von der gegenüberliegenden Seite mit einer Säge in das Holz gesägt, bis der Baum umfiel. Natürlich stand die ganze Klasse während des Fällens der Bäume unter Aufsicht von Lehrern und den Mitarbeitern des Haus des Waldes. Zusätzlich trugen alle Schutzhelme. Aus dem gefällten Holz wurde von einer kleinen Gruppe eine sehr rustikale und attraktive Bank gebaut, der Rest der Klasse fällte weitere Bäume. Wir konnten relativ viele Bäume fällen, da es dem Wald nicht an Sprösslingen fehlt und wir uns so kaum beziehungsweise keine Sorgen um das Nachpflanzen von Bäumen machen müssen.
Noch ist nicht ganz klar was mit dem übrigen Holz passiert. Es wurden Ideen wie Kerzenständer, Feuerholz und weitere Bänke in den Raum geworfen. Die wohl waagemutigste Idee war die des Errichtens einer eigenen Hütte in unserem Stück Wald. Dies stieß auf allgemeine Zustimmung.
Die bei dem Projekt entstehenden Produkte sollen entweder verkauft oder selbst benutzt werden.